Sonntag, 6. Mai 2012

Planet der Affen

(www.imgobject.com)

„Mich vermisst ja ohnehin keiner…“…habe ich letzte Nacht mit Tränen in den Augen gedacht…



...bevor ich mich durch die Hintertür verpisst habe und die guten alten Bekannten mit Ihrem Topf Zwiebel-Chili-Suppe bei der hippsten Motto-WG-Party von Karlsruhe allein gelassen habe...
(Motto: „Echt scharf“… - Sollte ich jemals wieder eine meiner legendären Feiern (siehe: Urban Legends und die Bielefeld Verschwörung) ausrichten, kündige ich schon jetzt das Motto an: „Come as you are - Mer losse d´r Sinn zu Hause, denn do jehööt hä hin“.)
Nein wirklich, wenn ich mich einmal im Jahrzehnt dazu aufraffen kann, einen drauf zu machen, dann will ich auch keinen drauf kriegen, nur weil ich keinen Bock habe, mich dem Spaß- und Verkleidungsdiktat der ausrichtenden „Feiernazis“ zu unterwerfen – dann noch lieber ein frisch gezapftes Helles im verräucherten „Pilsstüble“, wo man als Fremder auch nicht mit mehr „Argwohn“ betrachtet wird, als als 30-jähriger bei der „Ersti-Party“…und ohnehin: Van Halen mit Schnaps/klar von 60-jähriger „Knitter-Gaby“ ist mir allemal noch lieber als „Fun-Heulen“ mit Singstar von 16-jähriger „Glitter Barbie“…

Das meine An- bzw. Abwesenheit jetzt weder für den Gang des Party-, noch des Blog-, noch des Weltgeschehens von außerordentlicher Bedeutung ist, ist für mich jedenfalls keinen internen ARD-Brennpunkt mit Uli Deppendorf und einer Live-Schalte zur Depressions-Klinik in Oberursel Wert. Meine Hybris endet tatsächlich sogar noch vor meinen Griechischkenntnissen und es war mir schon immer ziemlich schleierhaft, wie sich so viele meiner Mitmenschen für so unglaublich bedeutsam und unentbehrlich für diese Welt halten können. Als ob sich irgendjemand einbilden müsste, dass das mit der „Krone der Schöpfung“ nicht genauso zu verstehen ist, wie „das König der Biere“ oder „the Queen of table waters“ – ein aufgeblähter Titel für ein minderwertiges Produkt, eben.

Nein, ich halte es da tatsächlich mit Megabrain Stephen Hawking, der schon lange festgestellt hat, dass wir zwar zu erstaunlichen Erkenntnisleistungen im Stande sind, aber sonst lediglich „an advanced breed of monkeys on a minor planet of a very avarage star“ sind…und wenn ich mir so meine Körperbehaarung* sowie meine Vorliebe für Bananen, Waldstreifzüge und das Abhängen in Hängematten anschaue, dann mag es gut sein, dass mein Genpool noch ein paar Promillpunkte mehr in Richtung King Kong tendiert als der, vom Rest der Gesellschaft – habe ich kein Problem damit…

*Hiermit möchte ich schon mal einen baldigen Blogeintrag über dieses bein(be)haarte Thema „anteasern“, bei dem ich wortwitzmäßig über mich hinauswachsen werde…Wax in the city – Here I come! Rechtzeitig zur Badesaison auf diesem (Abwasser-) Kanal des Guten Geschmacks…

Ich weiß, Leute, die „Ihrem Schnuppsilein im Stau auf der A5“ über SWR3 mit Olli Mööööörs (…das „Kleine Arschloch“ eben…) mitteilen, wie „doll, doll, doll Sie Ihn doch lieben…“, oder am Valentinstag irgendwelchen Ramsch austauschen, so lange er nur in einer halbwegs herzförmigen Box herumscheppert, finden das wahrscheinlich total „unromantisch“, aber mich befreit es irgendwie von der Last wirklich jede meiner Handlungen mit einem weltbewegenden Sinn belegen zu müssen und mich mehr auf das zu konzentrieren, weswegen ich eigentlich hier bin: Leben!

Mir reicht es in dieser ganzen Lebenssache insgesamt einen Sinn zu sehen, den muss ich dafür nicht krampfhaft „in jedem einzigen Moment, jedem Flügelschlag eines Schmetterling, jeder warmen Sonnenreflexion eines  glitzernden Wassertropfen oder im Sprücheghetto bei Thalia“ aufspüren, um dann festzustellen, dass dieses „Pathosdauerfeuer“ mit dem man heutzutage von allen Seiten zugeballert wird, einem nicht nur bei Xavier Naidoo Songs unheimlich auf die Nerven geht und einem von allzu viel zuckerwattesüßem Gesülze irgendwie nicht mehr wohlig, sondern einfach nur noch kotzig zumute wird…
Gut, vielleicht ist das ja auch so ein „Männerding“, oder eine meiner ganz individuellen (affigen) Eigenarten, aber eine gewisse „Leere“ empfinde ich nicht nur in meinem Zimmer (intern auch als thornbush suite bekannt…) öfters mal als sehr wohltuend. Meine Erfahrung sagt mir jedenfalls: Wenn man sich mit zuviel zumüllt – sei es Möbel, Ansprüche oder krampfhaft aufgesetzte Bedeutungsschwangerschaften – verliert man viel eher den Blick für das Wesentliche, als das man wesentlich weiter kommt…

Hunde, die bellen, beißen nicht und Menschen, die leben, labern nicht – zumindest nicht so viel darüber, was sie wann, wo, wie und weshalb Tolles tun, dass man den Eindruck bekommt, dass das Missverhältnis zwischen Erleben und Erzählen noch größer ist, als zwischen Eis und eigentlichem Cocktail (…bestelle ich das nächste mal wieder: „Rockxxxy“ – eine dreckige Hand Eiswürfel „on the rocks“ – kann man die ganze Happy Hour dran rumlutschen…)
Ich kriege irgendwie immer mehr das Gefühl, dass gerade die, die sich  immer eines Sinnes in allem vergewissern müssen, doch die sind, die meistens gar keinen größeren in Ihrem eigenen Leben sehen und an allem (ver)zweifeln. Sinnhaft kann jedenfalls auch ein Gefängnis sein, wenn man darüber die Freiheit verliert auch einfach mal etwas zu tun ohne sich davon gleich die ganz große Erleuchtung zu versprechen.

Gut, ich zweifel auch genug – daran ob der KSC eine zweitligataugliche Mannschaft hat, ob man Angesichts der Klitschko Brüder nicht jegliche Genversuche unterbinden müsste und daran, ob ich jemals so viel Geld verdienen werde, dass die 4,5 Prozent aufs Tagesgeld von der Bank of Scotland zu mehr reichen, als einer „Sauren Bohne“ am Bahnhofskiosk…- allerdings nicht daran, dass das Leben einen Sinn macht und verdammt cool ist!

Ich bin gerne hier! Auch wenn vieles in dieser Welt einfach genauso trostlos und banal ist, wie eine nächtliche Fernseh-Bahnfahrt durchs Ruhrgebiet und ich nur einen Samstagnachmittag im Shopping Center brauche, um festzustellen, dass da wo Licht ist, eben auch Schatten ist und der sich nicht nur ab und an auf meine Gemütslage legt, sondern auch ein Daueraufenthaltsrecht bei Rolltreppenstehern, Porsche Cayenne Fahrern und Betreibern von öffentlichen Toilettenanlagen hat (1 Euro fürs Pinkeln???…als kleinen Dankeschön-Beitrag meinerseits, gibt es die Empfehlung mal wieder zu Sinnen zu kommen und die Notdurft nicht auch noch zu einem „Event“ mit Lounge-Musik und „Chef de Potterie“ hochzujazzen…) hat.
Scheiße bleibt Scheiße, egal ob sie staubtrocken auf Ägyptischen Wüstensand fällt oder mit Untermalung durch Beethovens Neunte durch die goldenen Abwasserrohre von München-Bogenhausen rutscht…Nein, ehrlich, auch wenn man da jetzt nun wirklich kein Buch drüber schreiben (…irgend jemand hat es garantiert schon getan…) oder wahlweise das Fresenius-Institut oder Domian mit eine Analyse beauftragen muss, so kann man doch trotzdem einsehen, dass selbst Jesus nicht jeden Tag so „high“ war, dass er übers Wasser gelatscht ist.
Ist doch auch in Ordnung so – kann ja nicht immer alles ganz kostbar, ultimativ und einen fetten Eintrag im virtuellen Poesie-Album oder auf dem Poser-Bizeps Wert sein…Nein, ich habe mich ganz in der Tradition meiner PKW-Fahrkünste mit längeren Zeiten des Leerlaufs angefreundet, um dann wenn es wirklich drauf ankommt Gas zu geben – Richtung wahren Glücksmomenten und Nervenzusammenbruch meiner Beifahrer…und auch wenn die Polizei das anders sieht – Ich fahre ganz gut damit!

Habe auch gar keinen Bock mehr, jeden Tag so zu leben, als sei es mein letzter
Erstens glaube ich nicht, dass diese Aussage allein dafür reichen würde um Kirsten Dunst ins Bett zu bekommen und Zweitens lebe ich viel lieber so, als hätte ich noch jede Menge Zeit, all die Dinge zu tun, die ich gerne noch machen würde. Klar ist das der „Aufschieber-Klassiker“, aber ich bin mir sicher, dass ich ohne den Gedanken „Morgen ist auch noch ein Tag“ niemals meine buddhistische Zen-Ruhe gefunden hätte, die meinen Ruhepuls an guten Tagen in Richtung „Tauchender Seeelefant“ verschiebt.
Nein, ich lebe jetzt lieber  mit dem fröhliche Jopi-Hit „Ich werde 100 Jahre alt“ drauf los und mach es dann genau wie der alte Schwerenöter – wenn es erstmal soweit ist, erinnere ich mich nicht mehr an all den ganzen Mist der früher mal war und verhandel mit dem Sensenmann in ALLER RUHE nach…

Warum ich all das hier schreibe? – Zum einen, um meine obige Aussage zu untermauern, dass nicht alles Tun einen Sinn haben muss und zum anderen, weil ich eine Begründung liefern wollte, weshalb auf diesem Blog in letzter Zeit noch weniger vor sich gegangen ist, als auf den Seiten von studiVZ…

Und natürlich, weil mir meine anderen bereit gelegten Begründungen:

1.   Ich befinde mich aus Solidarität zu meiner Namensvetterin Timoschenko im Schreibstreik
2.   Ich habe einen so zeitintensiven neuen und anständigen Job
3.   Ich sende jetzt auch nur noch digital und bin daher nicht mehr für jeden frei empfangbar

Sowieso nicht abgenommen worden wären.

Wobei ich sagen muss, dass ich:

  1. …aus Solidarität für dir gute Frau mitesse. >>> Wenn Muskeln wirklich schwerer sind als Fett, dann würde ich mich jetzt nicht mehr mit mir anlegen…
  2. laufend etwas zu tun habe und man tatsächlich auch im Lauf-Bereich auch außerhalb des Laufhauses Geld verdienen kann – zwar nicht gerade anständig viel, aber immerhin nicht auf unanständige Art und Weise…
  3. …selbst wenn ich könnte, diesen Blog NICHT in HD in die Welt herausschicken würde, da ich auf dem Flatscreen meiner Eltern festgestellt habe, dass HD so etwas ist, wie der Makeup-Entferner fürs TV und man dabei tendenziell genau wie bei machen Frauen mehr sieht, als man es jemals wollte…


So, ein Blick auf die Uhr sagt mir: Die Wildnis bzw. der Wildpark ruft!
Ach herrlich: 22 Männer, die sinnlos einem runden Ball hinter herjagen ohne einen weiteren tieferen Sinn darin zu suchen.
Hab ich gerade ziemlich Bock drauf, bin ich dabei!
Und deswegen setze ich mir jetzt meine Pöhler-Kappe auf, trommel mir auf die behaarte Brust, knick mir im Keller noch 2 Bananen von der Staude und wandere fröhlich raus in die Pampa. Die warme Frühlingssonne glitzert auch gerade so schön in den Regentropfen…


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