Montag, 31. Oktober 2011

Traumpaare

Caesar und Kleopatra, John und Jackie, Leo und Kate, Margot und Maria…ach die Liste großer Traumpaare  ließe  sich noch lange fortsetzen… und kann jetzt Gott sei Dank um eine weitere Stelle erweitert werden:

Helmut und Peer! – Ja, Helmut und Peer – schon allein die Namen verströmen die Glamourösität von grob gehackter Kalbsleberwurst…und sie umweht (neben dem muffig, stinkigen odeur des Hambuger Hafens…) die Aura des ganz großen Weltbürgertums.

Helmut und Peer sind jetzt also auf großer „Hochzeitsreise“ durch die Deutsche Medienlandschaft, um das Volk an Ihrem neuen Glück der Zweisamkeit teilhaben zu lassen (und nicht um etwa wie böse Zungen behaupten andere Ziele Buchpromo, Kanzlerkandidatur…etc.) zu verfolgen.

Ja, Helmut und Peer, da haben sich einfach zwei gefunden.

Dem Betreiber dieses Blogs liegt exklusives Material (Quelle: Irgendwer vom Murdochclan) vor, das im Rahmen der gemeinsamen Lesereise der Beiden entstanden ist:

Ort: München
Zeit: 11 Uhr

Helmut kommt im Pyjama mit seinem Rollstuhl langsam in die Honeymoon Suite des Münchner Intercontis gerollt, wo Peer gerade in einem großen Ohrensessel sitzt, die aufgeschlagene „FAZ“ in den Händen; eine dampfende Tasse Tee neben sich auf dem Beistelltisch.
Peer schaut über die Zeitung.

Peer:           „Guten Morgen Helmut! Und wie haben Sie geschlafen?“
Helmut: …. (nestelt eine gefühlte Ewigkeit in der Brusttasche nach seinen Zigaretten)…….(grummelt vor sich hin)
Peer:                    „Helmut, hier sind keine Kameras –Sie können ruhig ohne Glimmstengel reden.“
Helmut (leicht verwirrt) :        „Ah! Ach so! Ja dann! – Schlecht gessssslafen habe ich – das Rauschen der Bäume hat mich gessssstört…“
Peer:                    „Ähm Helmut, es hört auch keiner zu außer mir – also diese Betonung des s-Lautes, so dass es wirklich auch jeder Depp  aus dem tiefsten Bayern kapiert hat, dass wir stolze Hanseaten sind – ähm ja, das können Sie sich hier auch sparen…“
Helmut (noch verwirrter) :      „Ach so! Ja…aber warum reden wir denn dann überhaupt miteinander, wenn keiner zuhört?“
Peer:                    „Na, weil wir uns doch so sehr mögen – wissen Sie nicht mehr?“
Helmut:     „Ach so, ja… grundsätzlich traue ich ja keinem mehr, seitdem die RAF damals….Habe ich schon mal die Geschichte mit Mogadischu….?“
Peer:                    „Ähm, vielleicht 1, 2….(leise vor sich hinmurmelnd) Tausend… Mal.“
Helmut:     „Jedenfalls, war ich in einer Situation, in der es sich zeigen musste, wie viel Klasse in mir steckt…“
Peer:           „ Ja, Helmut – Ich würde sagen, dass erzählen  Sie mir heute Abend bei einem doppelten Doornkaat an der Hotelbar, aber jetzt sollten Sie sich erstmal fertig machen, gleich kommen doch die Journalisten von „Spiegel Online“.“
Helmut:     „Jajaja…lassen wir sie ruhig etwas warten…mit mir kann man schließlich immer noch die besten Quoten und Auflagen erreichen…außerdem habe ich mit dem „Spiegel“ noch eine Rechnung offen…“
Peer:           „Mit dem „Spiegel“? Aber warum denn? Das war doch eine schöne Vater-Sohn Geschichte, die wir mit denen inszeniert haben…“
Helmut:     „…aber der Titel war trotzdem falsch. Abgemacht war doch:
„Er kann es – Ich sowieso!“…(nörgelt vor sich hin…) …damals wäre das…“
Peer: (redet dazwischen)         „Gut, ja, das ist ärgerlich für Sie…Aber apropos Titel, haben Sie Ihrer „Zeit“ - Redaktion gesagt, das sie das Titelbild nachbearbeiten sollen??? Der Fauxpas mit dem Schachtisch…“
Helmut:     „…Welcher Fauxpas?“
Peer:                    „Na, der mit den 90 Grad – Sie saßen doch auf der falschen Seite…“
Helmut (ärgerlich):       „…Ein Helmut Schmidt sitzt nicht falsch!......Wenn ich damals 1977 auch nur eine Sekunde an der Richtigkeit meiner Position gezweifelt hätte…“
Peer (beruhigend):         „Ja, natürlich Sie haben recht! Es war der Tisch.  Der Tisch war falsch herum… – aber das kann ja auch kein Mensch ahnen, dass das die Öffentlichkeit so genau nimmt, wenn man sich doch nur ganz harmlos als großer Denker und Taktiker präsentieren will und dann bei so einem symbolträchtigen Bild patzt…vielleicht hätten Sie sich doch noch mal umsetzen sollen…(mit verbittertem Unterton)jetzt nerven die ganzen Medien mit dieser dummen Geschichte.“
Helmut:              „Ja, Peer – Da müssen Sie noch einiges Lernen im Umgang mit den Medien – andere Leute mit meinem Auftreten könnte man fast für senile Besserwisser  halten, die sich in Ihrer Rolle als „Moralische Instanz“ und Vorreiter der Tabaklobby sonnen – aber ich, ICH gelte selbst im Rollstuhl noch als der Inbegriff von Führungskraft und Standhaftigkeit…Ach ja… ich habe mich schon so daran gewöhnt, in meinem nikotinhaltigen Dunstkreis der Allwissenheit zu schweben, dass es mich schon fast wieder langweilt, wie mir diese ganzen Journalisten in den Hintern kriechen…aber nur fast…Das hat ja schon damals angefangen als ich `74…“
Peer: (die Adern auf seiner Stirn treten schon leicht hervor, aber er kann sich noch beherrschen)          „Ja, Helmut, das ist sicher eine spannende Geschichte aber das Interview mit "Spiegel Online"…Also: Vergessen Sie nicht das Gespräch unauffällig auf die Finanzkrise zu lenken und auf meine SOLIDE Krisenpolitik – Solide Helmut! Das ist das Stichwort, soll ich es Ihnen auf die Innenseite Ihrer Zigarettenschachtel schreiben? „SOLIDE!““
Helmut:     „Ach meine Zigaretten, seien Sie doch so gut und holen mir Mal die Schachtel vom Nachttisch, hier finde ich keine mehr in meinem Pyjama…“(döst von Peer unbemerkt weg…)
Peer:                    „Gleich Helmut, gleich! Also: SOLIDE Finanzpolitik und danach müssen wir eine Möglichkeit finden, wie ich trotz Ausstrahlung einer kastrierten Dogge, als Mensch unheimlich sympathisch rüberkomme…Irgendwas mit Familie…Ich brauch Auch die Stimmen der Frauen, wenn in ein paar Wochen die Regierungskoalition auseinander bricht…“
Helmut (schreckt auf ):  „Koalition? Auseinander? Habe ich Ihnen eigentlich schon Mal erzählt, wie die FDP -  damals `82 -  am  Auseinanderbrechen der Koalition Schuld war? Das war eine Situation, wenn man da nicht als Persönlichkeit stark war…“
Peer (hat sich kaum noch unter Kontrolle):                   „Ja, Helmut…ich hole Ihnen jetzt Ihre Zigaretten….“
Helmut:     „…und dann können wir ja unsere Schachpartie weiterspielen…wie war das gleich noch mal mit den Figuren?...Schwarzer Turm auf Schwarzes Feld…“
Peer (atmet einmal tief ein und aus, die Hände in die Lehne krallend…) :          „Aber Helmut, die Leute von „Spiegel Online“…“
Helmut:     „Ach Peer, Alles zu seiner Zeit…Zug um Zug sozusagen (Lächelt und freut sich über seinen Mörderjoke!)….Wissen Sie eigentlich weshalb ich Diesen Buchtitel mit dem Verlag…wegen der Zweideutigkeit!…Schach und Rauchen…Verstehen Sie??? Die haben sogar gesagt, dass sie schon an eine Fortsetzung denken… „Zug um Zug – mein langer Weg zum Lungenkrebs“ – dann aber ohne Sie, Peer…aber wenn ich Sie erstmal zum Kanzler gemacht habe…(kneift  Peer in die Wange und steckt ihm ein „Werthers Echte“ zu…)…und jetzt holen Sie mir meine Zigaretten…Es ist anstrengend ohne das zwischenzeitliche Ziehen so langsam, ermüdend und bedeutungsschwanger zu reden…“(döst wieder weg…)
Peer (Innerlich schäumend vor Wut betrachtet er den schlafenden Helmut und spricht leise vor sich hin):    Ich verstehe einfach nicht, was die Leute an dem alten Sack finden…Ständig weiß er Alles besser, rollt sich immer in den Vordergrund…und selbst im Schlaf erzählt er seine RAF Geschichten…Und ich? Trotz meiner großen Charmeoffensive werde ich immer nur für meine Sachkompetenz gelobt, aber nicht für mein großes Charisma – im Gegenteil! Es wird ja sogar behauptet ich hätte den Erlebnisfaktor von abgestandenem Elbewasser.“
Helmut (Schreckt auf):            „Was? Habe ich gerade Elbewasser gehört???...Ach Peer… Habe ich Ihnen eigentlich schon Mal die Geschichte von der Großen Sturmflut erzählt – Wenn ich damals `62 nicht so entschlossen…“
Peer (geht ab): „Ich hole Ihre Zigaretten Helmut…“(geht ins Schlafzimmer, beißt ins Kopfkissen)

Peer vor dem Spiegel stehend und auf sich selber einredend:

„So, ganz ruhig bleiben, Peer. Noch ein paar Tage und Du bist den alten Spinner wieder los! Und was sind schon ein paar Tage Quälerei, wenn ich dafür Mops Gabriel und Nierenspender Steinmeier in der Beliebtheitsskala abhänge! Also Contenance Peer! Contenance!“
Helmut (ruft rüber):      „Wo sind wir eigentlich heute Abend? Maischberger? Jauch? Illner?“
(Peer hat sich jetzt wieder halbwegs gefangen)
Peer:           „ Illner“
Helmut:     „Ich komme aber nur, wenn die anderen Gäste ausgeladen werden…Bleibt sonst immer so wenig Zeit zum Reden…besonders wenn der Scholl-Latour da ist…“
Peer:                    „Exklusivauftritt Schmidt/Steinbrück – So steht es im Vertrag Helmut.“
Helmut:     „Gut! Und Sie können denen gleich sagen, dass ich auch im Studio rauchen werde…“
Peer (wieder zunehmend gereizt):     „Ja, das wissen sie schon…“
Helmut:     „Ich lass mir nämlich nichts verbieten!“
Peer (Verdreht die Augen und sagt in deutlich aggressivem Ton):                       „Es ist in Ordnung, Sie DÜRFEN rauchen…“
Helmut (vor sich hin brabbelnd…):  „ Nichts verbieten lasse ich mir…Gar nichts…bin schließlich Helmut Schmidt…wäre ja noch schöner….habe ich auch dem Schaffner in der Bahn gesagt…nichts verbieten… (döst wieder weg)
Peer (rüttelt leicht an Helmuts Schulter):    „Ähm, Helmut, die Leute von „Spiegel Online““
Helmut (Schnarcht leicht vor sich hin und murmelt im Schlaf):                          „…nichts verbieten…“
Peer (Kurz vor dem Explodieren):     „Das gibt’s doch gar nicht, jetzt ist der SCHON wieder beim Mittagsschlaf…“

 Das Handy von Peer klingelt. Er schaut aufs Display: „Spiegel Online Redaktion“

Peer (versucht sich zusammen zu reißen):   „Komisch…Die wollten doch gleich vorbei kommen….Wahrscheinlich wollen Sie schon Mal vorab meine Einschätzung zum Euro-Gipfel….Hallo! Steinbrück hier….Sie können nicht persönlich vorbei kommen…Schade… Ja…Ja, aber für ein Telefoninterview stehe ich zur Verfügung…. Worum geht`s? Den Euro-Gipfel?....Was? WIE BITTE?...Das SCHACHBRETT? (Peer verliert die Beherrschung und brüllt los)…Das bescheuerte Schachbrett ist mir scheißegal!!! (wirft das Handy gegen die Wand)
Helmut ist von dem Knall aufgeschreckt
Helmut:     „Peer, sind Sie sauer? - Sie müssen sich als Kanzler beherrschen können…Also wenn ich mich damals, `77, bei der Entführung von Schleyer nicht hätte beherrschen können…“
Peer rennt schreiend aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu
Peer:                    „Ich kann nicht mehr…Ich kann nicht mehr…“
Helmut bleibt alleine zurück
Helmut:     „Vielleicht muss ich es doch wieder selber machen, - das mit der Kanzlerschaft…so wie damals…(döst weg)“

Stille.







Donnerstag, 27. Oktober 2011

Döner Diven


Junge, „aufgebrezelte“ Frauen, die aussehen als wäre Ihnen Ihr gesellschaftlicher Auftritt wichtiger als das eigene Wohlbefinden assoziiert man ja im Allgemeinen eher mit nikotinhaltiger (Mangel-)ernährung anstatt mit deftiger Hausmannskost. Umso kurioser empfand ich gerade den Anblick zweier oben genannter Damen, die am Hbf Duisburg Ihre hübsch geschminkten Gesichter so voller Hingebung in einer Anatolischen Gammelfleischschrippe versenkten, das ich mich schon gefragt habe, ob es sich dabei wohl um eine neuartige Alternative zur klassischen Gurkenmaske handelt (Das Türkische Gesichtsbad –HammHamm) oder die Beiden Angehörige des NRW-Leistungskaders „Jugend schluckt“ für die Pornolympics 2014 in Prag sind.
Wie auch immer – Ich fand´s lustig und verstehe als Zugezogener endlich auch besser, weshalb man in der Gegend hier manchmal von „Lecker Mädche“ spricht.

Guten Appetit

Dienstag, 25. Oktober 2011

Gelassenheit

Das Gelassenheit keine Eigenschaft ist, die sich automatisch und dazu noch „exklusiv“ mit zunehmendem Lebensalter einstellt (wie das oftmals behauptet wird), das sollte eigentlich jeder wissen, der schon einmal 5 Minuten vor Öffnung des Speisesaales:

-  eines Flusskreuzschifffahrtsdampfers (gerne mit einem klangvollen Namen, wie z.B. MS Colonia oder ähnlichem…),
- eines, laut Ausschreibung in der Apotheken-Rundschau „exklusiven“ 3 Sterne Hotel in einem osteuropäischen Kurort nach Wahl
- oder…ach überhaupt 5 Minuten vor Öffnung eines jeden Speisesaals dessen Betreiber mit dem mächtigen Lifta Kartell unter einer Heizdecke steckt…

…zugegen war, - oder aber in das tiefenentspannte Gesicht eines Säuglings geschaut hat, der am sonnigen Samstagnachmittag in seiner rumpeligen Maxi Cosi Familienkutsche von seiner, dem Nervenzusammenbruch nahen Mutter, durch die überfüllte Fußgängerzone einer westlichen Großstadt geschoben wird.

Denn während sich an erstgenanntem Schauplatz Angehörige der Klasse der so genannten „Best Agers“ (wer zum Teufel hat sich das eigentlich ausgedacht??? und was kommt wohl danach? – Die Premium Rotters (Halbtote) und Senior Rotters (Klinisch tot, aber zumindest aus wirtschaftlicher Sicht noch im wahrsten Sinne des Wortes auszuschlachten) oder was?), - jedenfalls, während sich an ersterem Schauplatz also ältere Herr- und Frauschaften bis auf das cortisongetränkte Blut bekämpfen, nur um Ihren Altersgenossen bei der Schlacht um den Essensüberfluss eine Rollatorlänge voraus zu sein, so ist am Zweitgenannten zu beobachten, wie viel Ruhe man selbst inmitten des alltäglichen Wahnsinns finden kann.

Was macht sie also aus, die Gelassenheit?

Ich glaube (von Wissen kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein…), dass Gelassenheit vollkommen unabhängig vom Alter ist, sondern sich allein an die Erfahrung knüpfen lässt – und zwar sowohl an die in großem Maße vorhandene, als auch an die noch gar nicht gemachte.
Einmal ist es das Wissen, dass man, egal was das Leben einem offeriert irgendwie damit umgehen wird, ohne daran zu Grunde zu gehen und in dem anderen Fall ist es die pure, beneidenswerte Unwissenheit, das das Schicksal auch einige Härten für eine(n) Jede(n) bereit hält.
 Insofern gibt es praktisch 2 Arten der Gelassenheit –  während Erstere naturgegeben ist und auch ebenso wieder genommen wird, so kann man sich Zweitere im Laufe der Zeit aneignen - Bei manchen geht das ziemlich schnell, bei anderen dauert es seine Zeit und viele, sehr, sehr viele finden Sie nie  (wieder).
Natürlich kann die Gelassenheit nur mit dem Glauben an sich selber wachsen und trotzdem würde ich sie nicht mit dem allgemeinen Verständnis von Selbstvertrauen gleichsetzen wollen. - Dafür gibt es einfach zu viele Menschen mit übersteigertem Selbstvertrauen, denen es nun wirklich an jeglicher Gelassenheit fehlt. – Ich denke, echte Gelassenheit ist vielschichtiger – das Selbstvertrauen ist da nur Eine (wenn auch notwendige) von mehreren Facetten. Ich würde die Gelassenheit eher als eine Art Ur- oder Weltvertrauen ansehen – also das Vertrauen darin, das unsere Existenz im Allgemeinen und die persönliche im Speziellen, einen irgendwie gearteten Sinn machen kann und man sich mit seinen eigenen Fähigkeiten dazu in die Lage versetzt fühlt, diesen zu erreichen bzw. auszufüllen. Es ist also immer eine Mischung aus Vertrauen auf das, was sowieso geschieht und das was WIR ganz individuell geschehen lassen (können).

Die vollkommene Gelassenheit zu erreichen ist natürlich nicht einfach, doch seitdem ich Ihre Bedeutung für mich (wieder)entdeckt habe, bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass sich all die Anstrengungen dafür lohnen. Und für meinen Weg dorthin gilt, genau wie für meinen weiteren Lebensweg glücklicherweise wieder in zunehmendem Maße – Ich sehe der Sache gelassen entgegen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Kauzenspiegel

Bei all den Nachrichten der letzten Tage kann man schon wieder nur die Nase rümpfen – besonders wenn man in Athen wohnt!
Denn den Griechen stinkt Ihre Krise jetzt auch noch im wahrsten Sinne des Wortes. Und zwar, weil niemand mehr Ihren Müll abholt! – Ja, und wenn sie dann erstmal Alle Typhus haben, dann können Sie wieder gemeinsam gegen das nicht mehr vorhandene Gesundheitssystem demonstrieren, das aufgrund von zu vielen Streiks und der Tatsache, das die Reichen Ihre 200 Milliarden Euro lieber bei den Eid- statt den Leidgenossen bunkern, leider nicht mehr bezahlt werden konnte… Ein Hoch auf die Große Tragödie und die Hellenische Solidarität, die wenn es drauf ankommt auseinander bricht wie ein neuseeländischer Frachter.
Aber so kommt es eben wenn man in der Politik jahrzentelang einen Inzest betreibt, wie man ihn sonst nur noch bei ZDF 6-Teilern oder in Deutschen Kellerverliesen zu sehen bekommt.
Hätten Sie besser Mal ein paar Frauen in die Führungsetage geholt, so wie das die DAX 30 seit einigen Jahren mit überwältigendem Erfolg tun, - die Quote sprang jedenfalls exorbitant -  von „gefühlt nicht existent“ auf das Niveau von aktuellen FDP-Umfrageergebnissen – doch zum Glück greift ja „Powerministerin“ Schröder mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung zu den drastischsten Mitteln der Demokratie – und beweist wieder einmal die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung, die sich selbst durch störende Steilvorlagen von Feierbiest Wowereit („Ich bin Narzisst und das ist auch gut so!“) und den Berliner Grünen („Mit Tempo 30 bleiben wir auf der geistigen Überholspur!)nicht von Ihrem Schlingerkurs abbringen lässt  – Getoppt wird das eigentlich nur noch von der EU, die beweist das man aus der dunklen Vergangenheit gelernt hat und sich jetzt lieber gleich als Gemeinschaft zu Grunde richtet! Ein viel versprechender Anfang ist da schon einmal die „Task-Force Griechenland“ – Her mit dem Schuldenschnitt –  am Besten glatt durch die Kehle! Dann hat das Leiden ein schnelles Ende und wächst sich nicht zu einer andauernden Depression aus, die ja ohnehin bereits einen Großteil unserer Gesellschaft erfasst hat. – Wir sollen immer länger arbeiten, damit die Aussicht darauf noch mehr Arbeitnehmer in depressionsbedingte Frührente treibt – das ist also die Logik des Systems. Und der gute Deutsche?
Von Wegen dem fehlt das Feuer! – Der brennt eben SOOOO sehr vor lauter Leidenschaft das er es nicht weiter als bis zum LEIDEN schafft und die alt gediente „Midlife Crisis“ mit Mitte 20 gleich zugunsten eines ordentlichen „BURNOUTS“ ins DENGLISCHE Nirvana befördert – aber macht nix, - wenn man sonst schon Alles schluckt, dann kommt es ja auf ein paar Antidepressiva zur Verlängerung unseres eigenen Verfallsdatums auch nicht mehr an! Der Geistige Schimmelpilz, der sich dank der mafiösen Strukturen des Pharmakartells wucherartig bei uns ausbreitet hat jedenfalls dank der Dauerbeschallung durch die grenzdebilen ratiopharm Zwillinge und ihre weiß-bekittelten „Gesinnungsgenossen“ eine wesentlich bessere Lobby als sein Physisches Pendant.
 Denn bei der Haltbarkeit von Nahrung – DAAA sind wir pingelig! – Wenn wir uns schon täglich mit Lebensmitteln voll stopfen, die einen Überblick über das gesamte Portfolio der chemischen Forschung geben, dann soll der „laborreine“ Geschmack doch bitte nicht noch durch lästige naturbedingte Veränderungen gestört werden.
 Deshalb schmeißen die Deutschen Bundesbürger jährlich ein paar Hundert Tonnen tadelloser Lebensmittel auf den Müll; weil Sie zwar nicht an solche Großstadtmythen wie „Passivrauchen“ oder Ähnliches glauben, wohl aber daran, dass  mittlerweile auch  Familie Fungi strikt nach dem so genannten „On Time“ Prinzip operiert.
 Und auch die Haltbarkeit der Bundeswehr scheint die eines Käse- oder Eiswaffelsandwichs ( Hey Nerds, bitte einmal „lustig gemeinte, aber NICHT lustige Namen“ in eurem eigenen System googeln!)nicht mehr weit zu überschreiten, jedenfalls möchte der Herr De Maiziere  unsere Soldatinnen und Soldaten den Zeiten entsprechend mit einem goldenen Handkantenschlag frühzeitig verabschieden. Alternativ überlegt man aber auch ein Austauschprogramm mit dem Israelischen Militär im Verhältnis 
1 : 1000 – um im Nahen Osten weiter so eine Vorreiterrolle im Friedensprozess zu spielen, wie in Libyen oder Afghanistan, wo wir laut Bundespräsident Christian „The Phantom“ Wulff auch nach dem Abzug unserer Elitetruppe gerne mit unserer Rüstungsindustrie zur Verfügung stehen – Deutsche Kriegstechnik ist schließlich ein historisch gewachsener „Exportknaller“. Aber immerhin wurde ja jetzt der Herr Gaddafi gefunden – um es Mal auf „Bild“ Niveau zu beschreiben „im Abwasserkanal zwischen all den anderen Ratten“. Das der neue Übergangsrat einer Untersuchung seiner Todesumstände nicht zustimmt, sollte wirklich nur die größten Zweifler skeptisch stimmen – die Worte „Menschenrechte“ und „Lynchjustiz“ gehen doch im Freudenfeuer rebellischer Maschinengewehrsalven gerade so angenehm unter… 
Die Zukunft bleibt jedenfalls spannend und es gilt einige drängende Menschheitsfragen zu beantworten:
Wer ist der effektivere Trojaner: Facebook Timeline oder der billige Abklatsch der Bundesländer? – Wann ruft die CSU um Horst Seehofer, die erste freie „Beleidigte Weisswurstrepublik" aus? – und nach wie vielen Tagen ist die kleine Giulia Ihrem Vater Nicolas über den Kopf gewachsen? ...

Also dann: Bis zum nächsten Mal und denkt daran:„Immer schön kauzig bleiben!“

Dienstag, 18. Oktober 2011

Auf der Durchreise… - Gedankenzüge / Train Flashes - Part II

Wütende Tage voll Nebel
Gewohntes Ertragen
Gedimmter Frust – verneinter Atem
Die Kehle voll Leere

Licht und Schatten
Staubige Aussicht
Orte voll verschmierter Botschaften – trostlos bunt
Konsum zerfressene Landschaft
Rostbraune Erinnerung an goldene Zeiten
Taubefleckte Wiesen – greller Trost
Verblendet – bis es endet?

Manische Blicke –
Treibende Suche, Herzstacchato
Verstand ohne Sinn
Beigeschmack der Erfahrung
Wechselbad der Blicke
Jeder für sich
Ich bleibe in Bewegung, ich bleibe unruhig –
Beruhige Dich
Vergangenheit lebt voran,
Sicher geglaubte Wahrheit
Freude der Flucht
Reiz des Neuen mit altem Anstrich
Dankbar aufgehoben auf der Strecke
Abfahrt nach vorn – Blick zurück

Zerriebene Pläne – Statisches Rasseln –
Spurt durch den Gedankensturm
Auf und davon!

Davon!

Montag, 10. Oktober 2011

Ich weiß es nicht


Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
das Einzige was zu mir spricht

ich hab euch tausend Fragen leid,
die ihr hier immer bei mir seid,
 euch stetig aneinanderreiht
und niemals Sicherheit verleiht.

Egal der Ort, zu welcher Zeit,
bin niemals von euch ganz befreit,
bin nie vor eurem Gift gefeit,
steh immer mit euch Seit an Seit!

Ihr kennt nur Unverdrossenheit
und stürzt mich in Verlegenheit
egal wo ihr zugegen seid,
da nutzt Ihr die Gelegenheit…
beendet alle Einfachheit.

Ihr stellt euch selbst,
Und somit mich in Frage,
Ihr werdet somit Herr der Lage,
und fördert meinen Schutz zutage.

Dann sind`s die immer gleichen Worte,
die ich in mir zusammenhorte

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
Das einzige was in mir spricht.

Bevor die Wahl den Weg zerteilt,
die Waage sich zur Seite neigt,
man einfach mal im „Hier“ verweilt,
ein neues großes Ziel anpeilt,
sich Hoffnung in nem Plan verkeilt,
…kommst du Bastardsatz schon angeeilt

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
 Ein Satz der mit der Hoffnung bricht…

Und kommt das Glück mal reingeschneit,
mit unverhoffter Plötzlichkeit
Und fragt mit echter Offenheit,
„Ich fühle eine Einsamkeit,
wie wärs mit uns, ab jetzt zu zweit?“


Da spiel ich eine Lässigkeit,
doch fühl ich eine Ängstlichkeit,
das Ende einer Möglichkeit,
entschlossene Unentschlossenheit,
und sag mir selbst: „Ich geb bescheid“

Doch hinter diesem leeren Satz,
hat nur eine Antwort Platz:

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht,
ob das hier noch mein Leben ist.

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht

Wie man sich manchmal selbst vergisst,
Warum Ihr Alles besser wisst
wie man die „Wahre Größe“ misst,
geschickt die andren Slammer disst,
Und Selbstmord „KEINE“ Lösung ist.

Kann man sich unverstanden fühlen, obwohl man selbst sich nicht versteht?
Sein großes Segel setzen, auch wenn der Wind von vorne weht?
Denn jemals vorwärts kommen, wenn man im Kreis sich immer dreht?
Den eignen Schweinehund ermorden, der bitterlich um Gnade fleht?

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht

Weshalb oft nur die Stille spricht,
 man nur im Geist die Regeln bricht,
 sich selber viel zu viel verspricht
 am Ende Lug und Trug auftischt.

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht

Warum man meist im Trüben fischt
In jedes Glück sich Zweifel mischt
 Man Stets die gleichen, gleichen Phrasen drischt –
Besonders wenn man Bierchen zischt…

Du fragst, „Wie geht es dir?“
Ich sag, „Ich weiß es nicht!
Mal gut, Mal schlecht in Wechselschicht,
das wechselt wie das Tageslicht,
ach, lies es ab von dem Gesicht!“

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
Was überhaupt noch in mir ist.
Denn horch ich mal in mich herein,
dann ist dort nichts, bloß simples „Sein“.

Für das was ihr so Leben nennt,
in dem man heillos sich verrennt,
von dem nen Großteil man verpennt
 und dann Im Alter „Alles kennt“
gibt’s da ne Lösung mit Patent?

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht,

ist nicht auch Leere manchmal dicht?
 gibt’s nicht auch Schatten ohne Licht?
Kommt Fortschritt eher durch Verzicht?
und Sind sie glücklich und ich nicht?

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht,

warum der Schalk im Nacken sitzt,
manch einer wie ein Büffel schwitzt,
man Frauen aus ner Rippe schnitzt,
und aus Verzweiflung Arme ritzt,

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht

Wie man ein kaltes Herz erhitzt,
wer Vollmacht für das Glück besitzt,
und wie man zwischen Stühlen sitzt

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
Was noch für dieses Leben spricht.

Ist man denn seines Glückes Schmied,
selbst wenn das Schicksal Fäden zieht?
Ist denn da nicht ein Unterschied,
 zwischen dem was ist und was man sieht?
Dem was man plant und dann geschieht?

Wann ist das Leben liebenswert,
und wann die Liebe lebenswert,
wann ist`s gerade umgekehrt
gibt’s irgendwas das ewig wehrt?
Ist dieses Zweifeln denn normal? Ein Menschenkonsens ganz global?
Geht’s euch allen da wie mir? Wird aus dem kleinen Ich ein Wir?

Ich weiß es nicht, Ich weiß es nicht!
4 Worte gegen klare Sicht.

Wie offen ist die Zuversicht?
was ist des Henkers Leibgericht?
ist man schon Teil der Oberschicht,
nur weil man durch viel Geld besticht?

Ich weiß es nicht, Ich weiß es nicht,

warum der Selbsthass Freude frisst,
ne´Leidenschaft „für immer“ ist,
und dann am nächsten Tag erlischt…
man oft die weiße Fahne hisst,
obwohl doch Leben Kämpfen ist.

Ich weiß es nicht, Ich weiß es nicht,
ob irgendwas ganz sicher ist.

Wann ist man überhaupt normal und warum bringt mir Wahl meist Qual?
Was bringen mir denn schon Optionen, wenn in mir nur noch Zweifel wohnen?
Denn niemals, niemals lässt es sich vermeiden,
das ewig gleiche:
„So lieber Timo, nun musst du dich entscheiden!“

Petra oder Barbara,
Trennung oder Traualtar,
Studium oder Auslandsjahr,
Malle oder Kandahar,
Hippie oder doch Notar?

Jusos oder FDP,
ALDI oder KaDeWe,
Oper oder BVB,
Piste oder Pulverschnee,
Tofu oder Totes Reh?

Sido oder Poesie
Snowboard oder Carving Ski
Royals oder Anarchie
Turkey oder Therapie,
„Raise your fist!“ or „Cést la vie”

Mäces oder Abendmahl,
„Sicher!“ Oder „Schau mer mal!“
Blow Job oder doch Anal

Fahrrad oder Autobus,
Handshake oder Wangenkuss,
Kopfball oder Volleyschuss,
Buddha oder Zerberus,
„weiter, weiter!“ oder „Schluss!“

Ich weiß es nicht – Ich weiß es nicht
Mein Kopf so leer, mein Herz so dicht

Und in ewig gleichen Kreisen ziehen Fragen dicke Schneisen
Warum? Warum? Weshalb? Wohin?
Und hat das Leben einen Sinn?

Will ich die Antwort wirklich wissen, würd ich die Zweifel nicht vermissen?
Könnt ich beruhigt die Augen schließen und mir die letzte Spritze schießen?
Könnt ich dann einfach sagen: „Das ist die Essenz aus all den Tagen?“
Säh ich den Tunnel und das Licht, ein Paradies voll Zuversicht?
 Der Geist meint „Ja!“ und sagt es auch,
im Gegensatz zu meinem Bauch,
Mein Herz kann sich nicht recht entscheiden,
es fühlt sich wohl in seinem Leiden
So red ich hier von großen Fragen,
doch hab am Ende nichts zu sagen:
Was ändert sich durch mein Gedicht?
Ihr ahnt es schon – Ich weiß es nicht!






Sonntag, 9. Oktober 2011

Auf der Durchreise… - Gedankenzüge / Train Flashes


Wohin meine Seele? Wohin?

Ein kleines Stück weiter weg,
Ein bisschen näher dran,
auf dem Weg nach vorne,
treibt der Blick nach hinten in alle Richtungen fort

aufgefressen von den alten Gewohnheiten –
leblose Flucht – tiefer Bass – Rollender Sarg
Tritt zu! Tritt auf! Noch einmal, noch einmal – Nicht auf der Stelle mein Geist

Es bleibt… ungewiss,
 es bleibt gleich…ungewiss –
das Ende ist absehbar – ungewiss…

Monotonie des Reisens – Ich, auf dem Weg
Der Himmel nur ein flaches Blau
Dunstkreis der Ängste liegt auf dem Wald
Beton wabert vorbei,
es fliegen die Äcker – mich streifen Wiesen im Grau…
Graues – Grauen –Es graut…wie schon viel zu oft…

Kaltstart glimmender Hoffnungen

Fliegender Wechsel auf wackligen Rädern –
Helles Licht hinter geschlossenen Augen –
Bewusstlose Momente des Glücks

Horizonte hinter Plastikscheiben – Menschenfetzen im Augenwinkel
Nummerierte Kästen – Verlassenheit der Stadt – Tote im Strom der Straße
Reflexionen einer falschen Welt

Das Atmen fremden Lebens
Nervöses Zucken der Masse -  wer bleibt, geht weiter weg…

Auf dem Weg bleibt vieles auf der Strecke
Der Anspruch wiegt schwer im Gepäck…
Bilderrausch – Grauzone des Bewusstseins

Unruhige Zeiten – der treibende Klang des Herzens
Schließ die Augen auf der Suche nach einem klaren Blick…
Mittenrein! - unter die Haut!

Wohin meine Seele? - Wohin?

Freitag, 7. Oktober 2011

Ich bin der….


Immer wieder freue ich mich, wenn ich das Klacken der Briefkastenklappe höre, denn dann weiß ich, dass ich in schöner Regelmäßigkeit die neuesten Bonmots der Werbeindustrie zugeschickt bekomme.
Wenn ich mich dann also durch den ganzen uninteressanten Kram, -  wie meiner
monatlichen Bestätigung der Deutschen Bank, dass mein Konto von der Rating Agentur Moodies seit Jahren dort *geratet* wird, wo Griechenland wohl bald ankommen wird… - wenn ich mich also durch diesen uninteressanten Kram gewühlt habe, dann freue ich mich immer über die EXKLUSIVEN Angebote, die ja so ganz SPEZIELL für mich herausgesucht wurden (Noch ein kleiner Tipp: Wenn personalisierte Werbung auch nur halbwegs wie solche aussehen soll, dann engagiert doch bitte so ein dressiertes Aushilfsstudentenäffchen, das den Namen für 4,50 Euro die Stunde wenigstens HANDSCHRIFTLICH einträgt!!!).


Auch heute also wieder ein weiterer Tag an dem ich auf meine wunden Knie fallen sollte und der Industrie danken sollte, dass sie mich für würdig hält, eines Ihrer generösen Angebote zu empfangen und nicht nur das, - Nein! Vielen Dank Apollo Optik! – Diese so vollkommen zu  Unrecht als geldgeile Speichellecker verschrienen Heuschreckenbanden, sehen sogar „Das Besondere in mir!“ – Was genau Sie damit meinen (mein Magengeschwür von zu viel „emotionalem Stress“, die 2 Scheiben angefaultes Brot die ich mir gerade einverleibt habe, oder doch etwas vollkommen anderes…) bleibt zu klären.

Aber da Undank ja nun Mal der Weltenlohn ist und ich noch nie so recht erkennen konnte, wer es ja „…eigentlich nur gut mit mir meint“ hier meine Nachricht an die tolle Optikerkette, die sich ja ach so schön damit brüstet den *Durchblick* (Achtung – Wortwitzalarm!) zu haben:

JA! Tatsächlich!

Ich bin der, der gerne mit seiner ranzigen Brille herumläuft.
Ich bin der, der nur ungern für so ein urbanes Bohemefrettchen in Denkerpose gehalten wird.
Ich bin der, der mit sinnloser Werbung zugemüllt wird.
Und ich bin der, den Ihr Mal am Arsch lecken könnt!

Donnerstag, 6. Oktober 2011

God is Dead!

iGod um genauer zu sein! Steve Jobs ist also tot! Gestorben an Krebs!

Und obwohl der Nutzen den uns die REVOLUTIONÄREN Errungenschaften des Apple Konzerns in den letzten Jahren gebracht hat, an mir genauso vorbei gegangen zu sein scheint, wie der, von weiteren BAHNBRECHENDEN Menschheitserfindungen ( Sei es der Elektrische Nasenhaarentferner oder die vollautomatische Pfeffermühle…) finde ich es einfach nur noch traurig und bezeichnend für unsere Zeit, wie mit dem Tod eines populären Menschen umgegangen wird:

" iGod is Dead!!!" – So also die wohl meist gelesene Schlagzeile an diesem Tag.

Wirklich toll, dass selbst der traurigste Anlass heutzutage kein Grund ist, ihn nicht noch für ein billiges Wortspiel auszuschlachten! Ich möchte noch ein paar Vorschläge für die Herren des Qualitätsjournalismus machen (gänzlich unentgeltlich!) mit denen Sie gerne Ihre Publikationen füllen dürfen um den Blick der Hartz4 Leserschaft vom RTL2 Programm weg zu reißen:

-         Gegen den Krebs war keine App gewachsen!
-         Zuletzt war er dünner als das iPad!
-    O-Ton seiner Witwe: „Als selbst das neue 4S seine Stimme nicht mehr erkannte, wussten wir das es zu Ende geht!“

Und unten bitte gleich noch der Verweis auf eine Compilation mit schwülstigen Pietro Lombardi und Sarah Brightman Songs, die man sich für 5,99 Euro auf seinen iPod laden kann… - bestens geeignet sie bei jeder Gelegenheit hinter einen schwarz-weissen Tränenzieherfilm zu legen - also auch ideal für den Abschied von Omas Zwergpinscher Fiffi…

In diesem Sinne: Echte Trauer gibt es noch nicht als Download und Qualität leider auch nicht im Sparabo!!!

R.I.P. Steve Jobs

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Keiner bewegt sich!


Und wieder einmal musste ich heute Morgen in der Stadt feststellen:
Es scheint eines dieser großen Alltagsmysterien zu sein, das sich der Deutsche Bundesbürger in einen Zustand der Schockstarre versetzt sieht, sobald er ein Laufband, eine Rolltreppe oder eine ähnliche unsägliche Erfindung betritt…oder habe ich die Schilder „Bitte ab jetzt nicht mehr bewegen – Lebensgefahr! “ einfach seit Jahren übersehen???
In jedem Falle ist es schon toll, dass sich Menschen, die sich im Durchschnitt mittlerweile nur noch 800m auf Ihren Füßen fortbewegen so ziemlich jede Gelegenheit wahrnehmen, um dem langsamen Degenerationsprozess Ihres Bewegungsapparates nicht weiter im Wege zu stehen…Vielleicht hoffen Sie auf eine evolutionäre Entwicklung – das Ihnen eine walzenförmige Struktur aus dem Unterleib wächst…oder ach keine Ahnung! – In jedem Falle habe ich in diesem Zusammenhang noch einen kleinen Hinweis für die obercoolen Checker, die sich am Hauptbahnhof die krasse 1,2 Prozentsteigung hochziehen lassen – ein „Raucherbein“ hilft nicht unbedingt bei der Fortbewegung – könnt Ihr ja Mal unter www.fragdrsommerwiesoduzublödzumscheissenbist.de nachschauen…

Ich könnte mich jedenfalls gerade noch verdammt viel mehr aufregen (und tue das später vielleicht auch noch…), aber jetzt gehe ich erstmal LAUFEN und sage solange:
Abdallah übernehmen Sie!

Dienstag, 4. Oktober 2011

Einfach Mal machen…

Einfach Mal machen – Einfach den Kopf an seinem Platz auf den müden Schultern lassen
Einfach Mal nichts Hinterfragen, wenn schon das Vordergründige verwirrt.
Einfach die Tausend Gedanken an meinem Bewusstsein vorbei kreisen lassen…

Einfach das TUN worauf man hofft, auch wenn man nicht daran Glauben oder es wissen kann…
Es könnte einfach sein – aber niemals mein Leben sein.

Einfach Mal profan sein,
Ein einfacher Affe sein,
Einfach Mal „Enter“ drücken

Einfach sein – Einfach Mal SEIN – Kann das jemals wieder EINFACH sein?
Einfach Mal machen
Es so stehen lassen, es so geschehen lassen…
Davon geträumt, es nie gefühlt – es könnte einfach sein – vielleicht nie mehr wieder…
Wortlos anspruchsvoll -  einfach besser sein – einfach besser sein…
Weniger davon besessen sein…

Ich rede es mir aus – denn die Angst redet mir das ein!
Gefühlte Konfusion – Offene Welt mit geschlossenen Augen
Ich bin hier – nie so ganz – zum Teil geht es voran – doch es wird nicht einfach sein…

Ich kann es einfach nicht sagen –
Und wenn bleibt es so NICHTS sagend…

Wenn ich es EINfach schreibe, lese ich ZWEImal drüber – Ist das noch einfach?

Einfach Mal machen – Gar nicht so einfach!
MACH ES! MACH ES! – Wieder einfacher!



Einfach machen!

MACHEN!!!